„Mit Spaß muss man rechnen“: Internationale Beteiligung beim 7. Tag der Mathematik

Mit 19 Teams und mehr als 70 Schülern stellte unser Gymnasium die größte Delegation beim 7. Tag der Mathematik an der TU Chemnitz.

Am 5. April 2025 lag ein besonderer Zauber über dem Campus der TU Chemnitz – denn der 7. Tag der Mathematik lud große wie kleine Denkerinnen und Denker dazu ein, die faszinierende Welt der Zahlen zu erkunden. Mit Kopf, Herz und Teamgeist tauchten die Besucher in mathematische Rätsel, kreative Denkspiele und inspirierende Begegnungen ein.

„Es war eine wunderbare Atmosphäre – voller Energie, Neugier und Begeisterung“, erzählt Prof. Dr. Alois Pichler, Dekan der Fakultät für Mathematik. Besonders stolz ist er auf die große Beteiligung: 240 Schülerinnen und Schüler traten in 70 Teams im Teamwettbewerb der Klassenstufen 8/9 sowie 10 bis 12 an. „Man konnte sehen, wie Mathematik Menschen verbindet – über Schulformen, Altersgruppen und sogar Ländergrenzen hinweg.“Besonders engagiert zeigte sich das Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal, das mit stolzen 19 Teams vertreten war.

Denn in diesem Jahr wurde der Tag der Mathematik auch zu einem Ort des internationalen Austauschs: 25 Schülerinnen und Schüler aus Polen und Tschechien nahmen im Rahmen der vom DAAD geförderten „BIDS-Schnuppertage Mathematik“ teil – ein Besuch, der durch Mittel des Auswärtigen Amtes ermöglicht wurde. Ebenso wurden sieben ukrainische Jugendliche willkommen geheißen, die derzeit in Chemnitz leben. Ihre Teilnahme war ein starkes Zeichen für Offenheit, Gemeinschaft und das verbindende Potenzial von Bildung.


Von der Flugplanung bis zum „Kreuzeltest“

Bei der beliebten Aufgaben-Rallye mit vier Stationen für zwei Altersstufen waren 70 Teams angemeldet – ein neuer Rekord, insbesondere mit 57 Teams allein aus den Klassenstufen 10 bis 12. Besonders engagiert zeigte sich das Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal, das mit stolzen 19 Teams vertreten war.

Unter dem Motto „Mit Spaß muss man rechnen“ herrschte beste Stimmung beim Lösen der ungewöhnlichen und spannenden Aufgaben. Ob bei der „Grid-World“, wo optimale Routen durch eine digitale Spielwelt gefunden werden mussten, beim Erforschen von Schallfrequenzen und Noise-Cancelling, bei der „Flugplanung“ über den Globus oder beim „Kreuzeltest“ zur Berechnung von Ratestrategien in Multiple-Choice-Tests – hier war Köpfchen gefragt. Unterstützt wurden die Stationen unter anderem von engagierten Chemnitzer Studierenden, die selbst einst Teilnehmer des Wettbewerbs waren und die Aufregung ihrer jungen Nachfolgerinnen und Nachfolger bestens nachvollziehen konnten.

Unser bestes Team belegte einen sehr guten 7. Platz:



Vom KI-Labor bis zur Mathematik hinter der Wettervorhersage

Nach der mathematischen Herausforderung am Vormittag bot der Nachmittag viele Gelegenheiten zum Entdecken und Staunen: In offenen Laboren wie dem „KI-Labor“, der „Frequenzanalyse“ und beim Origami-Falten wurde Mathematik greifbar – und zeigte, wie kreativ und alltagsnah sie ist. Ergänzt wurde das Programm durch spannende Vorträge, Mitmach-Stationen und einen eigens gestalteten Escape-Room mit mathematischen Rätseln.

Auch die offizielle Begrüßung ließ nicht lange auf sich warten: Der sächsische Kultusminister Conrad Clemens sowie der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, richteten ihre Worte an die Gäste. Clemens lobte das Engagement der Jugendlichen und hob hervor, wie dringend Sachsen MINT-Nachwuchs – insbesondere auch MINT-Lehrkräfte – benötigt. Rektor Strohmeier verwies stolz auf die hohe Attraktivität der TU Chemnitz, die 2025 vom Portal StudyCheck.de zur beliebtesten Universität Deutschlands gewählt wurde.

Ein echtes Highlight war der Hauptvortrag von Prof. Dr. Melina Freitag von der Universität Potsdam – selbst einst Studierende an der TU Chemnitz. Mit viel Charme und Fachwissen erklärte sie die Mathematik hinter der Wettervorhersage und entführte ihr Publikum in die Welt der Datenassimilation.

Abgerundet wurde der Tag mit einer Mitmach-Ausstellung im Foyer und dem allerersten mathematischen Science Slam der TU Chemnitz. Unter dem Titel „Sind schwarze Löcher stabil?“ nahm Dr. Claudio Paganini von der Professur für Theoretische Mathematik sein Publikum mit auf eine Reise zu den Grenzen unseres Universums – und der Vorstellungskraft.


Weiterbildung, Austausch und neue Impulse für den Unterricht

Während die Schülerinnen und Schüler beim Teamwettbewerb knobelten und tüftelten, kamen auch Lehrkräfte und Referendarinnen und Referendare auf ihre Kosten: In praxisnahen Fortbildungsvorträgen erhielten sie neue Denkanstöße und Impulse für den Mathematikunterricht.

Prof. Dr. Oliver Ernst, Inhaber der Professur für Numerische Mathematik, nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise in die Welt des Schätzens und Testens – und zeigte, wie viel Mathematik hinter scheinbar intuitiven Entscheidungen steckt. Anschließend sprach Jun.-Prof. Dr. Manuel Schaller über die Bedeutung von Verlässlichkeit und Stabilität – veranschaulicht durch faszinierende Anwendungsbeispiele wie medizinische Laserbehandlungen und die Steuerung stabiler Hochhäuser.

Insgesamt 40 Lehrkräfte nutzten das Weiterbildungsangebot der Fakultät für Mathematik, das nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch zum Austausch unter Kolleginnen und Kollegen einlud.

Darüber hinaus stellte Dr. Frank Göring die Fakultät als außerschulischen Lernort vor. Ob als Ziel für einen Projekttag, Ort für ein Schülerpraktikum oder Gastgeber für ganze Schulklassen – die TU Chemnitz öffnet ihre Türen gern für junge Mathebegeisterte und solche, die es noch werden wollen.

Die Planungen für den nächsten Tag der Mathematik laufen bereits: „Die große und stetige Resonanz auf unser Format freut uns sehr und motiviert uns, auch 2026 wieder ein spannendes Programm auf die Beine zu stellen“, so Prof. Pichler. Der 8. Tag der Mathematik findet am 28. März 2026 statt – und verspricht schon jetzt: Mathematik bleibt faszinierend!

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